Geliebte Söhne und Töchter

Lebens Liturgien

Folge 197

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Herzlich Willkommen zu LebensLiturgien, Staffel 5: „Gleichnisse – wie Gottes Reich kommt“. Denn das ist das große Thema von Jesus: dass Gottes Reich kommt, wie es kommt und wie es in ihm zugeht. In immer neuen Geschichten und Vergleichen bringt Jesus uns und unsere Welt in Berührung mit Gottes beglückend-irritierend-anderer Welt. Er erzählt dazu von Einbrechern, Weingärtnern und Witwen, von Weizenkörnern, Sauerteig, Reichtum und plötzlichem Tod. In den LebensLiturgien lassen wir uns von Jesus mit hineinnehmen: in diese Geschichten und in das Kommen seines Reiches, seiner Wirklichkeit

Zu Beginn lasse ich es ruhig werden in mir.

Ich atme langsam und bewusst.

Du, Herr, bist hier. Jetzt. In diesem Moment. Und in meinem Herzen.
Du, Herr, bist nah. Näher als mein Atem und mein Herzschlag. Näher als ich mir selbst bin.
Du, Herr, bist Wirklichkeit. Wirklicher noch als alle Freude, Schmerz oder Sorge.
Du, Herr, bist hier. Jetzt. Und schaust mich liebevoll an.

Wir hören Worte, in denen Jesus Gottes Reich beschreibt – und wie wir in ihm leben können.

Glücklich zu preisen sind die Sanftmütigen und die Friedensstifter. Denn sie werden die Erde besitzen und Kinder Gottes genannt werden.

Verzichtet also darauf, Böses mit Bösem zu vergelten. Haltet lieber die andere Wange hin.

Betet, dass Gottes gutes Reich kommt und sein Wille geschieht. Trachtet immer und überall zuerst nach seinem Reich und seiner Gerechtigkeit – dann wird Gott euch alles Übrige dazugeben.

Sorgt euch um nichts! Sammelt euch keine Reichtümer hier auf der Erde. Fragt euch nicht ständig: „Was wollen wir essen, anziehen oder kaufen?“ Sammelt euch lieber Schätze im Himmel und teilt, was Ihr habt, mit den Armen.

Wenn Ihr betet, tut es mit einfachen, ehrlichen Worten. Und wenn Ihr anderen Gutes tut, dann tut es mit Demut und Liebe.

Verurteilt und richtet niemanden, denn selig sind die Barmherzigen und die, die arm sind vor Gott.

(Aus Matthäus, Kapitel 5-7)

In den letzten beiden Folgen haben wir uns von Jesus aufzeigen lassen, wo wir uns und andere allzu sehr über Leistung definieren, wo wir uns eine falsche, letztlich nicht tragfähige Leistungs-Identität zugelegt haben. In dieser Folge hören Auszüge aus Jesu längstem Gleichnis, in dem Jesus uns von unserer wahren Identität erzählt.

Jesus fuhr fort: „Ein Mann hatte zwei Söhne. Der Jüngere sagte zu seinem Vater: ‚Ich möchte schon jetzt den Teil der Erbschaft haben, der mir zusteht.‘ Da teilte der Vater seinen Besitz unter seine Söhne auf. Wenige Tage später hatte der Jüngere seinen ganzen Anteil zu Geld gemacht und reiste in ein fernes Land. Dort lebte er in Saus und Braus und vergeudete sein ganzes Vermögen. (…)    
Schließlich kam er zur Besinnung. ‚Ich will mich aufraffen und zu meinem Vater gehen‘, sagte er sich. ‚Dann werde ich ihm sagen: Vater, ich habe mich versündigt gegen den Himmel und auch gegen dich. Ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden. Mach mich doch zu einem deiner Tagelöhner!‘ So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater. Er war noch weit entfernt, als der Vater ihn kommen sah. Das bewegte sein Herz, er lief seinem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. (…) Und er befahl seinen Dienern: ‚Bringt schnell das beste Gewand heraus und zieht es ihm an! Steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm ein Paar Sandalen! Holt das Mastkalb und schlachtet es! Wir wollen ein Fest feiern und uns freuen.“

(Lukas-Evangelium 15,11ff.)

Während Jesus uns im Gleichnis vom Sklaven davon erzählt, was unsere Identität auf keinen Fall ausmachen sollte (nämlich Arbeit und Leistung), erzählt Jesus hier davon, wer wir wirklich sind und was wir immer bleiben: geliebte Söhne und Töchter Gottes. Und zwar völlig leistungsunabhängig. Egal ob wir wie der zweite Sohn tagein tagaus auf dem Hof des Vaters arbeiten und leisten, oder wie der erste Sohn unser Leben ausschließlich nach dem Lustprinzip leben – und dadurch gegen die Wand fahren. Wir sind und bleiben geliebte Söhne und Töchter Gottes.

Jesus fuhr fort: „Ein Mann hatte zwei Söhne. Der Jüngere sagte zu seinem Vater: ‚Ich möchte schon jetzt den Teil der Erbschaft haben, der mir zusteht.‘ Da teilte der Vater seinen Besitz unter seine Söhne auf. Wenige Tage später hatte der Jüngere seinen ganzen Anteil zu Geld gemacht und reiste in ein fernes Land. Dort lebte er in Saus und Braus und vergeudete sein ganzes Vermögen. (…)    
Schließlich kam er zur Besinnung. ‚Ich will mich aufraffen und zu meinem Vater gehen‘, sagte er sich. ‚Dann werde ich ihm sagen: Vater, ich habe mich versündigt gegen den Himmel und auch gegen dich. Ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden. Mach mich doch zu einem deiner Tagelöhner!‘ So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater. Er war noch weit entfernt, als der Vater ihn kommen sah. Das bewegte sein Herz, er lief seinem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. (…) Und er befahl seinen Dienern: ‚Bringt schnell das beste Gewand heraus und zieht es ihm an! Steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm ein Paar Sandalen! Holt das Mastkalb und schlachtet es! Wir wollen ein Fest feiern und uns freuen.“

(Lukas-Evangelium 15,11ff.)

In der Stille spüre ich der Liebe und Großzügigkeit nach, mit der mein himmlischer Vater mich ansieht und begleitet.

Freiraum

Ich gehe in diesen Tag in dem Vertrauen und mit der Bitte, dass Gottes Reich kommt:

Herr, mein Gott, öffne meine Augen für deine Wirklichkeit:
für das, was du tust und für das, was du heute durch mich tun willst.
Lass dein Reich kommen und deinen guten Willen geschehen –
wie im Himmel, so in unseren Parlamenten und den Konzernzentralen unserer Wirtschaft genauso wie in unseren Schulen, Gefängnissen, Altersheimen und Kirchen.
Und natürlich auch in meinem Leben.
Sende zu all dem deinen Heiligen Geist,
denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.