Abendgebet mit Tagesrückblick

Lebens Liturgien

Folge 14

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Der Tag ist vergangen, es ist Abend geworden. Mit dem Abendgebet beenden wir den Tag. Gemeinsam mit Gott betrachten wir, was hinter uns liegt: wir entdecken noch einmal den Reichtum des Tages, wir danken Gott für alles Gute und bitten – wo notwendig – um Vergebung. Auf diese Weise geben wir dem Tag einen Abschluss und legen ihn zurück in Gottes Hand.

Zu Beginn meines Betens lasse ich es ruhig werden in mir.

Ich atme das Vielerlei des Tages aus

und sammle meine Gedanken.

Herr, du bist hier. Jetzt. In diesem Moment.

Und schaust mich liebevoll an.

Herr, du erforschst mich und kennst mich. Ob ich sitze oder stehe: du weißt es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Sieh doch, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.

aus Psalm 139

Liebender himmlischer Vater! Dies war ein Tag, den du gemacht und mir geschenkt hast. Gemeinsam mit dir gehe ich in Gedanken noch einmal durch meinen Tag.

Zu Beginn suche ich nach Gutem, das ich heute erleben durfte. In der Stille nenne ich dir, was ich entdecke.

Ich danke dir mit den Worten aus Psalm 103

Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.

Liebender Vater! Dich und meinen Nächsten soll ich lieben – von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all meiner Kraft. Dazu hast du mich geschaffen.

In der Stille will ich mir von dir zeigen lassen, wo ich diesem deinem großen Auftrag nicht gerecht geworden bin. Weil ich auf deine Barmherzigkeit vertraue, halte ich nun auch die lieblosen Momente meines Tages in dein Licht.

Barmherzig und gnädig bist du, Herr, geduldig und von großer Güte. Du handelst nicht mit uns nach unseren Sünden und vergilst uns nicht nach unsrer Missetat. Wie sich ein Vater über seine Kinder erbarmt, so erbarmst du dich über die, die dich fürchten.

Deshalb

Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen. Der dein Leben vom Verderben erlöst und dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit.

aus Psalm 103

Gottes guter Geist verbindet uns. Auf diese Weise verbunden mit Christen aus allen Zeiten und an allen Orten dieser Erde, gehe ich nun in diese Nacht und bete:

Vater unser im Himmel…

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende gewähre uns der allmächtige Herr, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

— Amen.

Abendgebet

Lebens Liturgien

Folge 13

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Der Tag ist vergangen, es ist Abend geworden. Vieles ist auf mich eingeströmt heute, hat mich beschäftigt und aufgewühlt. Eine ganze Reihe von Aufgaben konnte ich erledigen, anderes ist noch offen. Ich habe Gutes bewirkt und weniger Gutes.

Mit dem Abend erinnert uns Gott daran, dass alles einmal vergehen wird und wir in diesem Leben keine Vollendung erreichen werden. Die aufziehende Dunkelheit hüllt alles Unfertige und Unperfekte ein und will es gnädig unseren Blicken entziehen. Wir dürfen alles, was uns bedrängt und beschäftigt, in Gottes Hand legen und loslassen. Auch uns selbst.

Zu Beginn meines Betens lasse ich es ruhig werden in mir.

Ich atme langsam und bewusst.

Und sammle meine Gedanken.

Du, Herr, bist hier. Jetzt. In diesem Moment.

Deine Liebe streicht mir die Schatten aus der Seele

und besänftigt meine Gedanken und Wünsche,

die mich verrückt machen.

Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn: er wird es wohl machen. Sei stille dem Herrn und warte auf ihn: denn er verlässt seine Heiligen nicht.

Psalm 37, 5.7.28

Mein Gott, du allein weißt, was dieser Tag wert war.

Ich habe vieles getan und vieles versäumt.

Ich habe vieles versucht und vieles nicht vollendet.

Ob dieser Tag Frucht gebracht hat, weiß ich nicht.

Du allein siehst es. Du allein kannst meine Mühe segnen.

Ich möchte allen vergeben, die mir Unrecht getan haben.

Ich möchte von allem Zorn, allem Neid und aller Verachtung frei sein.

Vergib du auch mir alle meine Schuld.

Mein Gott, ich kann dir nichts geben zum Dank für diesen Tag,

außer dass ich den kommenden aus deiner Hand nehme.

Gib mir einen neuen Tag und verlass mich nicht.

Liebender Vater! Zum Abschluss dieses Tages bringe ich im Gebet einige der Menschen vor dich, die mir begegnet sind und bitte dich für sie um deine Hilfe, deinen Schutz und deinen Segen.

Der Apostel Jakobus schreibt: »Das Gebet des Glaubens wird den Mühseligen und Beladenen helfen und der Herr wird sie aufrichten. Denn das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.«

frei nach Jakobus 5,15f.

Gottes guter Geist verbindet uns. Auf diese Weise verbunden mit Christen aus allen Zeiten und an allen Orten dieser Erde, gehe ich nun in diese Nacht und bitte:

Christus, als ein Licht, erleuchte und leite mich!

Christus, sei über mir!

Christus, sei neben mir!

Christus, sei in mir!

Du in mir und ich in dir!

Heute und an allen Tagen!

— Amen.