Der Tag ist vergangen, es ist Abend geworden. Mit dem Abendgebet beenden wir den Tag. Gemeinsam mit Gott betrachten wir, was hinter uns liegt: wir entdecken noch einmal den Reichtum des Tages, wir danken Gott für alles Gute und bitten – wo notwendig – um Vergebung. Auf diese Weise geben wir dem Tag einen Abschluss und legen ihn zurück in Gottes Hand.
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Zu Beginn meines Betens lasse ich es ruhig werden in mir.
Ich atme das Vielerlei des Tages aus
und sammle meine Gedanken.
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Herr, du bist hier. Jetzt. In diesem Moment.
Und schaust mich liebevoll an.
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Herr, du erforschst mich und kennst mich. Ob ich sitze oder stehe: du weißt es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Sieh doch, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.
aus Psalm 139
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Liebender himmlischer Vater! Dies war ein Tag, den du gemacht und mir geschenkt hast. Gemeinsam mit dir gehe ich in Gedanken noch einmal durch meinen Tag.
Zu Beginn suche ich nach Gutem, das ich heute erleben durfte. In der Stille nenne ich dir, was ich entdecke.
Ich danke dir mit den Worten aus Psalm 103
Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
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Liebender Vater! Dich und meinen Nächsten soll ich lieben – von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all meiner Kraft. Dazu hast du mich geschaffen.
In der Stille will ich mir von dir zeigen lassen, wo ich diesem deinem großen Auftrag nicht gerecht geworden bin. Weil ich auf deine Barmherzigkeit vertraue, halte ich nun auch die lieblosen Momente meines Tages in dein Licht.
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Barmherzig und gnädig bist du, Herr, geduldig und von großer Güte. Du handelst nicht mit uns nach unseren Sünden und vergilst uns nicht nach unsrer Missetat. Wie sich ein Vater über seine Kinder erbarmt, so erbarmst du dich über die, die dich fürchten.
Deshalb
Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen. Der dein Leben vom Verderben erlöst und dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit.
aus Psalm 103
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Gottes guter Geist verbindet uns. Auf diese Weise verbunden mit Christen aus allen Zeiten und an allen Orten dieser Erde, gehe ich nun in diese Nacht und bete:
Vater unser im Himmel…
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende gewähre uns der allmächtige Herr, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
— Amen.